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Eine Jugendzeitschrift kommt in die Jahre
Exklusiv - Bericht für bravo-musicbox.de Von Fritz Tillack
- Teil III Seite 2 -
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Fortsetzung der Geschichte |
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Kommen wir noch einmal zurück auf die oben angesprochen Symbiose zwischen Stars,
Fans und Zeitschrift. Ohne Fans kann kein Künstler existieren. Schliesslich sind sie es, die ihre CDs
und DVDs (früher Singles und LPs) kaufen und bei den Stars und deren gesamtem Umfeld die Kassen klingeln lassen.
Gerade in den 70er und 80er Jahren war es deshalb Künstlerpflicht, auf Sender-Promotion-Tour zu gehen
um sich einem breiten Publikum bekannt zu machen. Bei BRAVO waren die Mitarbeiter der Presseabteilung
die ersten Ansprechpartner. Jeden Tag erreichte das Büro körbeweise 'sensationelle'
Neuerscheinungen, mit der Bitte sich diese doch einmal anzuhören. Denn eines war dem Management
der Künstler klar: Würde BRAVO die Platte vorstellen und positiviv bewerten,
dann beginnt der Run auf die Fachgeschäfte und in die Kassen der Stars und deren Management
strömt Bares ein.
Aber auch die Storys in BRAVO sind sehr wichtig für die Künstler, denn schliesslich soll sich der Fan
von den Künstlern ein Bild machen können, sein Herz für ihn entdecken und sich letzten Endes mit ihm
identifizieren. Gerade in den 70er Jahren waren da die Homestorys ein sehr beliebtes Instrument.
Natürlich entscheidet in letzter Konsequenz der Leser, ob er einen neuen Star 'akzeptiert' aber
dafür muss man den Star schon sympathisch rüberbringen. Das wirkt sich dann auch auf die Tourneen aus.
Ohne Fans gibt es keine vollen Hallen. Für einen Künstler gibt es kein traumatischeres Erlebnis als den
Blick von einer Bühne auf halbleere Zuschauerränge. Ausverkauft heisst das Zauberwort aber inzwischen weiss man,
dass 'Ausverkauft' ja eigentlich nur eine Frage der Hallengrösse ist, oder?!?
Bei den BRAVO SUPER SHOWs waren die Veranstaltungshallen eher immer zu klein. Für BRAVO gilt ein einfaches Konzept:
Ein Programm der Superlative zu einem erschwinglichen Preis! Zusätzlich wird bei BRAVO immer auf Sicherheit sehr
grosser Wert gelegt. Es sind immer genügend Sanitäter und Ärzte vor Ort, die sofort zum Einsatz kommen,
falls der Kreislauf eines Fans einmal den Dienst versagt. Von den Behörden und der Presse wurde und wird BRAVO
immer für die Organisation gelobt aber für BRAVO hat die umfassende Fan-Betreuung immer oberste Priorität.
Das galt und gilt auch immer für die von BRAVO organisierten Leserreisen und Startreffs, bei denen ich die Fans
sehr oft begleiten durfte. Vielleicht erzähle ich an anderer Stelle einige Erlebnisse von diesen Reisen.
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Für heute möchte ich Teil drei meiner BRAVO-Story mit meinem persönlich negativsten Erlebnis abschliessen.
Es war typisch für diese beiden Herren, die unter dem Namen Milli Vanilli eine zeitlang die Schlagzeilen und
Musikszene beherrschten. Ich lernte Robert 'Rob' Pilatus 1984 bei einem Breakdance – Wettbewerb kennen.
Zugegeben, der Junge hatte – wie aber so viele andere auch – 'etwas drauf' und machte seine Sache recht ordentlich.
Nach dem Wettbewerb verlor ich ihn wieder aus den Augen bis er eines Tages bei einem BRAVO-Event vor einer M&uum;nchener
In-Disco auftauchte und um Einlass bat. Ich bat ihn freundlich aber bestimmt wieder zu gehen.
Der Grund: Er versuchte mich übers Ohr zu hauen und zeigte mir eine Einlass-Plakette aus dem Vorjahr.
Vielleicht hätte ich anders gehandelt, wenn ich zwölf Monate weiter in die Zukunft hätte
blicken können.
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Genau ein Jahr später nämlich holte ich Rob und Fabrice 'Fab' Morvan – inzwischen
berühmt als Milli Vanilli am Münchner Flughafen in einer weißen Luxuskarosse ab.
Als Rob mich sah grinste er breit. Dennoch wurden wir gute Freunde aber leider stieg den Beiden
der Erfolg sehr schnell zu Kopf. Wieder ein Jahr später waren Milli Vanilli Gäste
bei unserer jährlichen BRAVO Party aber hier bewiesen sie, dass das Wachstum ihres Anstandes
mit der Vermehrung ihres Ruhmes und der Anreicherung in ihrer Geldbörse nicht Schritt
gehalten hatte. Und selbst die wurden noch von ihren steigenden Ansprüchen überholt.
Alle Superstars der BRAVO-Party waren im Hotel Bayerischer Hof untergebracht und für alle galt:
Lasst Euch verwöhnen aber haltet alles in erträglichen Grenzen. Nun, für Rob und Fab hatte ich,
da sie ja am Abend ihren ersten Goldenen BRAVO Otto bekamen, einen weissen Rolls Royce mit Fahrer bestellt,
der nur die Aufgabe hatte, sich um diese beiden zu kümmern.
Aber den beiden gefiel dieser Wagen nicht und so bestellten sie sich kurzerhand einen 600er Mercedes
und fuhren damit los. Allerdings erfuhr ich davon erst, nachdem sie die von mir nicht genehmigte Buchung bereits
vorgenommen hatten. Um es kurz zu machen, ich habe diese Rechnung nicht unterschrieben und damit sassen
Milli Vanilli, beziehungsweise deren Plattenfirma - wie auch auf anderen unnötigerweise verursachten
Kosten - fest und mussten sie selbst bezahlen. Nun bin ich kein schadenfroher Mensch aber wie die
Geschichte von den beiden zu Ende gegangen ist, ist ja nun hinlänglich bekannt.
Allerdings muss ich betonen, dass dies eine der wenigen Ausnahmen war, denn die meisten anderen Bands,
Stars usw, die ich kennenlernen und betreuen durfte, waren zwar manchmal auch schwierig aber meist
doch im Rahmen des Erträglichen und Machbaren.
Nun, die Zeiten schreiten unaufhaltsam voran und viele Künstler und Bands gibt es schon lange nicht mehr.
BRAVO ist geblieben und das jünger als je zuvor. Aber dieses Jahr darf man auch mal zurückschauen
und gestattet sich, von vergangenen Zeiten zu träumen. Träumen Sie mit, liebe Besucher,
aber bitte nur bis zur Fortsetzung dieser Geschichte!
Fortsetzung folgt!!!
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